JOCHEN MALMSHEIMER„Wenn Worte reden könnten oder:14 Tage im Leben einer Stunde"

„Lesen wird durch Text erst schön“

Christian Fürchtegott Rosencrantz (1756 – kurz nach 8)

Als Wort-Künstler ist man, von wem auch immer, gehalten, den drängendsten Menschheitsfragen, dem „Wieso“ und „Warum“ etwa oder dem „Wann eigentlich?“ unserer Existenz nachzugehen. Doch das Geschäft des Sprechens, von fast jedermann schamfrei in einer jeglichen Lebenslage schwunghaft betrieben, ist ein komplizierteres, als man gemeinhin ahnen möchte. Wie soll es da erst den Worten ergehen? Können etwa ahnungslose Wortgruppen ohne Minderheitenschutz wie „latente Vitalschwäche“, so sie gesprochen werden, ein heiteres Eigenleben entfalten, obgleich sie nichts anderes als eine beschönigende Umschreibung für den Tod darstellen?

Worte aber lassen sich auch lustvoll dehnen, dass sie wie von selbst neue Formen annehmen und die Grenzen zwischen Unsinn und Poesie aufheben. Das kann Jochen Malmsheimer, der auf der Bühne etwas entfesselt und rumpelstilzt, das, wäre er Philologe, mit “Erlebnislinguistik“ nur unzureichend beschrieben wäre. Das Debutprogramm von Malmsheimer beschwört etwa in Form des „brillanten „Handwerker-Dramoletts“ (FAZ) den inkarnierten „Satan“ als folgenreiches Akronym des „SaniTärANanlageninstallateurs“: in Szene gesetzt mit musikalischen Versatzstücken aus dem Horrorgenre und düsterem Licht... .

Wenn Worte reden könnten, dann könnten Zahlen rechnen, so das Fazit dieses hoch unterhaltsamen Programmes. Man wird sich hernach vielleicht nicht besser fühlen, aber wissen, wo der Gegner sitzt und vor allem: wie lange noch.

Presse zum Programm (Auswahl):

„Literarische Comedy von blitzender Intelligenz.“ (Stefan Keim, MARABO)

„So blitzgescheit und sprachgenial, so wenig anbiedernd, so souverän und leidenschaftlich wie Malmsheimer das macht, ist es im Kabarett, das zunehmend auf ein Mittelmaß nivelliert wird, selten zu sehen.“ (Heinz Kirchner, FAZ)

„Ein Gewittersturm! Ein brachial-literarischer Leckerbissen! (Sven Kamin, HNA)