Dr. ULF BÜNTGEN"Jahrhundertwetter - Das Klima im 14. Jahrhundert und seine Auswirkungen auf den Gang der Geschichte" - Vortrag
Im April 1315 begann der unendliche Regen. Bis Mitte November setzten täglich neue Güsse ein, oft von heftigen Winden und Gewittern begleitet. Das Getreide wuchs aus, das Heu verfaulte, die Traubenbeeren fielen von den Stöcken. Dem „Jahr ohne Sommer“ folgte 1316 ein ebensolches. Europaweit wütete der Hunger. Da und dort ließen sich Verzweifelte zum Kannibalismus hinreißen. Der »Schwarze Tod«, eine schwere Pestepidemie, hat im 14. Jahrhundert in Europa ein Drittel der Bevölkerung dahingerafft. Dass es zu einer solchen Katastrophe kommen konnte, lag wahrscheinlich auch an den damaligen klimatischen
Bedingungen. »Das späte Mittelalter war in klimatischer Hinsicht einzigartig«, erklärt Dr. Ulf
Büntgen von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Was sich klimatisch genau abgespielt hat, können Wissenschaftler heute anhand von Jahrringen historischer Eichenhölzer rekonstruieren.
PD Dr. Ulf Büntgen, Gruppenleiter Dendroökologie, Eidgenossische Forschungsanstalt WSL, Dozent am Oeschger-Zentrum für Klimaforschung.
Foto: Dr. Rolf Büntgen
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Preise: Eintritt: 7 Euro / erm. 5 Euro