2019_GS_Walter Renneisen - Die Poesie des Unsinns
Stunden, wo der Unsinn waltet, sind so selten, stört sie nie!
Schöner Unsinn, glaubt mir, Kinder, Er gehört zur Poesie.
Unsinnspoesie: Das Denken steht Kopf. Die Sprache schlägt Purzelbäume. Sie ist gegen den herkömmlichen Sinn beschrieben und stellt sich gegen den Realitätszwang. Für Autoren wie Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Karl Valentin oder Heinz Erhardt galt sie als Experimentierfeld und Kreativitätsschule; die Texte von Ernst Jandl, dem österreichischen Autor und Lyriker, waren stets vom Spiel mit Worten und Lauten bestimmt und spannten einen Bogen von politischer Lyrik bis zu komischen Sprachspielen. Walter Renneisen wird aber auch, wie er es nennt, ‚unbeabsichtigte Unsinnspoesie‘ rezitieren, von der ‚Die Schlesische Nachtigall‘ genannten Friederike Kempner oder die Schlagertexte von Helene Fischer. Summa Summarum kommt bei der Unsinnspoesie der Homo ludens (Walter Renneisen) zu seinem Recht und das Publikum zu seinem Vergnügen.