KINO ALTE MÜHLE THEMA: Darf man über Hitler lachen?

Zu diesem Thema möchten wir Ihnen zwei Filme zeigen, an denen sich dieser Zeit die Gemüter erhitzen. Zum einen die sehr beachtete und darum besonders umstrittene bundesdeutsche Produktion: MEIN FÜHRER - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler und zum anderen, für eine US Produktion sehr klein gestartet : THE PRODUCERS - Frühling für Hitler.

Wie soll, wie kann, wie darf man sich dem Thema „Nationalsozialismus“ nähern? Ist der seriöse Rahmen der sauber recherchierten Dokumentation der einzige Weg? Und wenn es denn unbedingt Spielhandlung sein muß, kann dann nur als Genre letztlich das Drama den realen Schrecken verdeutlicht?

Verharmlost eine Komödie wohlmöglich unser dunkelstes Kapitel oder schafft gerade der humorvoll, eher satirische Weg einen bisher ungekannten Zugang? All diese Fragen und unzählige mehr beschäftigen gerade sämtliche Medien und natürlich auch uns alle.

Egal zu welchem Schluß nun die Sachverständigen oder Sie ganz persönlich kommen, eines bleibt unumstößlich erwähnenswert: Allein, dass unsere Gesellschaft sich diese kontroverse Debatte leistet und breit diskutiert, ist ein gutes Zeichen der konstruktiven Auseinandersetzung mit unserer Geschichte. D.DiRienzo

BRD 2006 - Regie: Dany Levy, mit Helge Schneider, Ulrich Mühe, Ulrich Noethen u.a.

Dezember 1944: Der Krieg ist so gut wie verloren. Doch Goebbels will sich nicht geschlagen geben. Mit einer kämpferischen Rede soll der Führer noch einmal die Massen begeistern. Aber der meidet depressiv jede Öffentlichkeit. Jetzt kann nur noch einer helfen: Sein ehemaliger Schauspiellehrer Adolf Grünbaum - ein Jude! Goebbels lässt ihn aus dem KZ Sachsenhausen in die Reichskanzlei holen. Und die Zeit läuft, in fünf Tagen muss der Führer in Höchstform sein...

Levy präsentiert seine subjektive Sicht auf die Geschichte – frei erfunden, provozierend frech! Die Schrecken des Nationalsozialismus mit subversivem Humor sezierend, dringt er mit analytischer Schärfe und Respektlosigkeit zum Kern des Phänomens „Adolf Hitler“ vor: Er gibt die Nazis dem Gelächter preis und stößt sie so vom Sockel historisch getreuer Dokumentation – im Bewusstsein, dass die Fantasie oft der Wahrheit am nächsten kommt.